8/19 – Signifikat

Es sind Vorübervergangenheiten. Sie kehren wieder und wieder. Wie kleine Planeten erscheinen ihre Bilder, mischen sich in das alltägliche Tun. Sie leiern. Oft habe ich sie vergessen, bevor sie in meinem Bewusstsein erscheinen. Sie hinterlassen kleine Funken, eine Einsamkeit vielleicht, ein Gefühl für etwas verloren Wiedergefundenes, das ich nicht von den Blumen vor meinem Fenster zu unterscheiden vermag, auch nicht von den Tauben auf dem Dach, die jeden Morgen, nach einem mir unlesbaren Koordinationsplan, Lande- und Abflugformationen üben, als sei es das Selbstverständlichste, auf Dächern zu landen und wieder aufzufliegen. Ich staune und setze mich einwenig zu ihnen auf den First. Wir schauen Richtung Meer, zum Campo. Dann in die andere Richtung, zur Notre Dame. Auf ihrem Dachfirst können wir nicht mehr landen und im ziselierten Schatten des kleinen Turmes sitzen. Auch die Schwalben haben kein Zuhause mehr, die Lichter, die hier täglich, in einem grossen Wirbel ein und ausfliegen. Sein Tor hat sich geöffnet, in den Himmel, um einen Kathedralenraum vermehrt.
