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2/17 – Unter Hemingway’s Bäumen


cahier – première partie – brouillon 2 // Wie sehr bin ich Paris geworden! Seine Winde, Blätter und klaren Himmeln und das Grün der Seine. Ich lese mich, löse mich, fasse mich wieder zusammen. Das Salatblatt am Strassenrand liegt noch immer da. Es wächst. Überall will ich sein. Und zur selben Zeit. Diese Tagesstickereien. Dieses grüne Gelb! Es begleitet mich, es wippt vor mir über die Flächen, wenn ich an Sommer denke. Und es mich ergreift. Und in jedem dieser kleinen Gebete bin ich aufgehoben. Und alles grünt in mir, zur linken und rechen Seite.

Ich zähle mich auf. Vielleicht bleibe ich immer vorübergehend. Und lege Tücher aus. Flächen und Linien. Weiss, in allen Variationen. Und mit diesen Farben, denen ich folge, die sich eingraben in mir und eine Wirklichkeit erschaffen, eine Insel, ein Land. Ich gehe seinem Ufer entlang. In Wirklichkeit ist es unsichtbar. Nur eine Ahnung in der Gewissheit. Ich trödle. Diese behütete Einsamkeit. Sie erfüllt mich mit Freude, mit Sprache, mit Leichtigkeit. Ich gehe Kreise um eine Sehnsucht nach dem Ungewissen. Winde rauschen mit den Blättern, im Sommerflieder, im herbstlichen Licht. Schon sind sie ausserhalb. Ich entwerfe mich weiter. Gehe die windgewischte Treppe hinab. Die Bänke sind von nächtlichen Gelagen frei geräumt. Zeit ist eine Insel mit Gedanken.

Die Nächte sind kalt und die Morgen kühl. Die Sonne wandert tief, streift die Baumkronen und zupft an ihren kargen Spitzen. In der Vergessenheit tauchen die brachen Stellen und Lücken auf. Und immer dieser Tatendrang. Dieses Glückliche. Und der Himmel ist blau ohne eine kleinste Wolke, klar und unbegreiflich. In ihm verliere ich alles. Anhaltspunkte, Lavendel. Engel. Die Unruhe und die Stille. Ihr Klang. Blumen, mich, ich bin fern und nah, der Tisch, die Wiese, das Flirren dieses Ortes. Ein bunter Gemisch aus Worten. Ich lerne sie auswendig, ohne sie wirklich zu verstehen.

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