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7/21 – abandoned thread

#Sprache, #Poem, #rûm, #nocte somnium, #*talō, #al-ǧabr „das Zusammenfügen gebrochener Teile“) #ὁρίζων horízōn, #inspiratio, #al- (wachsen), #Kanon. #wesan ‘das Verweilen an einem Ort, φύσις #phýsis – Natur, #Contemplatio „Richten des Blickes nach etwas“, #theórema ‚Angeschautes, #sýnthesis „Zusammensetzung“, „Zusammenfassung“ , Genesis (γένεσις), ein Segel #segal, #χυμεία chymeía „Vermischung“ //

Segel. Ich taste nach dem Frühling. Die Tage, aufgeraut, die Haut. Der Winter, aus den Bäumen gefallen, wo ich stehe und sein Ufer bin, seine Insel. Wer schüttelt den Himmel, dirigiert die Flocken, die Dämmerung? Weidengeäste zeichnen Zeichen, zarte Schattenlinien, hieroglyphisch kryptische Botschaften, zu Kristallen getrocknet. Weiss, unberührt, liegt das Feld vor mir, ein Schneemeer ohne Welle, ohne ihr leises Seufzen, wenn sie aufschlägt, sich über den Grund dehnt, seinen Rand erreicht, beinahe, beinahe ein Land ufert, ein Rauschen in meine Erinnerung im Sog zurück. Eine Rückkehr des sich Verlierens. Das summende Glitzern einer zerbrechlichen Stille. Der Mensch lebt seine Prophezeiungen nach, habe ich vor einigen Tagen gedacht, er nennt es Schicksal. Ursache und Wirkung werden zu einer Realität, die er zu berechnen weiss, damit Leben am Leben bliebe, eine Realität, die sich in einem Reagenzglas beweist, eine isolierte Wirklichkeit, eine entworfene Kausalität, eine Schlinge, eine Unendlichkeit, der Mensch, wie ein Fisch ohne Wasser, bunt, mit vielen Namen, bleibt am Ufer zurück. Ein Wendepunkt ist kein Ort, rufe ich ihm zu. Das ist Allchemie.

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